Vita und Konzeption

Vita

Ausbildungsweg

  • Studium der Germanistik und Slavistik an der Universität Tübingen
  • Promotion im Fach Germanistische Linguistik an der Universität Tübingen zum Dr. phil.

Berufliche Tätigkeit

  • 1988-1993: Tätigkeit als DAAD-Lektorin in Usbekistan und Griechenland. Ausbildung von FremdsprachenlehrerInnen. Dabei intensive Einarbeitung in die Methodik und Didaktik des Fremdsprachenunterrichts
  • 1993-1994: Durchführung des Jahrespraktikums „Linguistin im Praktikum“ an den Kliniken Schmieder in Allensbach
  • 1994-2020: Tätigkeit als Klinische Linguistin (BKL) an den Kliniken Schmieder Allensbach in Festanstellung
  • Seit 1995: Ausübung einer Unterrichtstätigkeit als freiberufliche Dozentin an diversen Instituten für die logopädische Ausbildung (Unterricht und Supervision)
  • Seit 1999: Tätigkeit als Autorin/Coautorin, Erstellen von Materialien für die Aphasietherapie und Verfassen von Fachaufsätzen
  • Seit 2011: Durchführung von Fortbildungsseminaren für LogopädInnen zur situations- und alltagsorientierten Aphasietherapie

Konzeption

Für die Aphasietherapie werden seit einigen Jahren zunehmend alltags- und teilhabeorientierte Ziele formuliert. Die Therapie soll laut ICF die Teilhabe der Betroffenen am gesellschaftlichen Leben verbessern sowie eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen oder erleichtern. Es geht also nicht nur darum, sprachliche Einheiten zu verstehen und zu produzieren, sondern die PatientInnen sollen Alltagssituationen bewältigen können (wenn auch oft auf elementarem Niveau) und imstande sein, bei anstehenden Alltagsentscheidungen mitzuwirken.

Aufgrund dieser übergeordneten Zielsetzung muss die Aphasietherapie als vorrangiges Ziel eine Teilhabeorientierung anstreben. Demzufolge beinhaltet das therapeutische Geschehen keine isolierten kontextlosen sprachsystematischen Übungen, sondern es stellt bestimmte Alltagssituationen mit ihren typischen Handlungs- und Entscheidungsmustern und den entsprechenden sprachlichen Mitteln ins Zentrum. Die aphasischen PatientInnen üben, konkret alltagsbezogen zu agieren – wenn auch teilweise auf elementarem Niveau: Dazu gehören Alltagsfertigkeiten wie Gebrauchstexten Informationen entnehmen (Ankündigung, Einladung, Prospekt…), Informationen vergleichen und Entscheidungen treffen, sich Notizen machen, rechnen, der Umgang mit Geld (z.B. bezahlen), Bedürfnisse äußern u.v.m. So werden sie auf das komplexe Alltagsgeschehen vorbereitet.

In meinen Seminaren stelle ich einen alltags- und situationsorientierten Therapieansatz mit klar strukturierten Ablaufplänen für verschiedene Schweregrade der aphasischen Störungen vor. Die Übungszyklen enthalten zum einen situationsorientierte sprachfokussierte Übungen, zum anderen kommunikative Anwendungs- und Handlungsübungen, die die Betroffenen durch Verbesserung der sprachlichen und der allgemein-kognitiven Voraussetzungen wieder schrittweise an Teilfertigkeiten des Alltags heranführen und sie so auf elementare Alltagssituationen mit ihren typischen Handlungs- und Entscheidungsmustern vorbereiten. Diesen Übungszyklen liegen wissenschaftliche Erkenntnisse aus den Bereichen Linguistik/Pragmatik, Neurolinguistik, Kognitive Gedächtnis- und Lernpsychologie, Neurophysiologie sowie Sprachdidaktik zugrunde.

Methodisches Ziel der Seminare ist, dass die TeilnehmerInnen begründete therapeutische Enscheidungen treffen, entsprechende Übungen vorbereiten und diese flexibel an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen anpassen können.